DIGITALE WELTEN
Jeder halbwegs aufgeweckte Print-Journalist weiß, dass sich sein
Berufsbild seit dem Internet nicht nur schon verändert hat, sondern
noch weiter verändern wird. Und zwar massiv. Er ist also innerlich
darauf vorbereitet, fremdelt aber möglicherweise noch, weil
"etwas Neues" und eine "höhere Arbeitsbelastung" drohen. Je
weiter von der Zentralredaktion entfernt, desto intensiver dieses
Fremdeln.
Dabei ist der Online-Auftritt ihrer Lokalredaktionen die größte
Chance der Regionalverlage. Dort werden die vielleicht kleinen,
aber exklusiven und lesernahen Nachrichten ohne Zeitverlust
ins Netz gestellt. Diese findet der User ausschließlich auf den Pages
"seiner“ Zeitung. Das bindet (auch jüngere) Leser an die Marke.
Und wenn die aktuelle Nachricht aus dem Netz am nächsten
Tag im Print intelligent weitergedreht wird (Hintergrund, Interview,
Reaktionen, usw.), profitieren beide Welten. Die digitale und die
analoge.
Die Redakteure müssen das Netz als Chance begreifen. Der
Verlag muss sie sorgfältig im Umgang mit den neuen
"mobile devices" schulen und die erforderlichen technischen
Prozesse ("ein Knopfdruck") so idiotensicher wie möglich gestalten.
Die veränderten Arbeitsabläufe (online first) müssen exakt
definiert sein und die schlaue Weiterdrehe für die Printausgabe
geübt werden.
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